Holzplatten

Leimholzplatten werden aus mehreren parallel verleimten Holzlamellen hergestellt. Diese können durchgängig über die gesamte Plattenlänge sein oder aus kürzeren Teilen keilgezinkt. Durch die Verleimung einzelner Lamellen erhöht sich die Stabilität und Festigkeit der Platte und sie ist weniger anfällig für Verziehen, Rissbildung oder Schwinden als Massivholz. Dies macht Leimholzplatten zu einer beliebten Wahl für eine Vielzahl von Anwendungen in der Holzverarbeitung und im Bauwesen.

Leimholzplatten werden oft für Konstruktionen wie Möbel, Küchenarbeitsplatten, Tischplatten Treppenstufen, oder Fensterbretter verwendet. Eine Leimholzplatte bieten die Vorteile von Stabilität und gleichmäßigen Materialeigenschaften, während sie gleichzeitig die natürliche Ästhetik und Schönheit von Holz bewahrt.

Eine OSB-Platte (Oriented Strand Board) auch Grobspanplatte genannt, ist eine Holzverbundplatte, die häufig in Bau- und Konstruktionsprojekten verwendet wird. Sie wird aus groben Holzspänen oder -strängen hergestellt. Die Holzspäne werden dabei in Schichten angeordnet, wobei die Faserrichtung in den einzelnen Schichten variiert. Die Schichten werden unter hohem Druck und Hitze miteinander verpresst, um die Platte herzustellen. Dies verleiht den OSB-Platten ihre hohe Festigkeit und Stabilität.

OSB-Platten sind eine kosteneffiziente Alternative zu anderen Holzwerkstoffen wie z.B. Sperrholz. Zudem sind OSB-Platten aufgrund ihrer Konstruktion und Verarbeitung besonders stabil und widerstandsfähig gegenüber Verwindungen, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Das macht sie ideal für eine Vielzahl von Bauanwendungen, einschließlich Dachstühlen, Fußböden (als Verlegeplatte mit Nut- Federprofil), Wänden und Decken. Sie finden auch Verwendung in Verpackungen, Möbeln und anderen Anwendungen, bei denen eine stabile Holzoberfläche erforderlich ist.

Die Benennung OSB Typ 3 bezeichntet Platten für tragende Zwecke mit Tauglichkeit für Feuchtbereiche. Sie werden in der Norm DIN EN 300 definiert.

Die ContiFinish®-Oberfläche der OSB-Platte ist eine Schicht aus Klebstoffen und Holzharzen die beim Herstellungsprozess entsteht. Diese gibt der OSB-Platte ihre wasserabweisenden eigenschaften. Aufgrund der Oberflächenbeschichtung sollten für ContiFinish® OSB-Platten zur Oberflächenbehandlung lösemittelhaltige PU (DD) Lacke oder Kunstharzlacke eingesetzt werden.

Eine 3-Schichtplatte (auch als 3-Schicht-Sperrholz oder 3-Schicht-Furniersperrholz bezeichnet) ist ein Holzwerkstoff, der aus drei Schichten von dünnen Holztafeln oder Holzfurnieren besteht. Diese Schichten werden jeweils quer zur Faserrichtung der nächsten Schicht miteinander verleimt. Dadurch erreicht diese Platte verbesserte Festigkeits- und Stabilitätseigenschaften im Vergleich zu Massivholz.

3-Schichtplatten finden oft Verwendung im Möbelbau, im Innenausbau, für Wand- und Deckenverkleidungen, im Bauwesen und in anderen Bereichen, wo eine stabile Holzplatte benötigt wird. Für spezielle Bauteile wie Türen oder großflächige Wandverkleidungen eignen sie sich aufgrund ihrer hohen Verwindungsbeständigkeit und geringen Verformung besser als Massivholzplatten. Die Auswahl der Holzarten in den jeweiligen Schichten kann die Eigenschaften der 3-Schichtplatte beeinflussen, einschließlich ihrer Festigkeit, Haltbarkeit und Ästhetik.

3-Schichtplatten mit Nut- & Federverbindung werden besonders für Dachschalungen, hochwertigen Innenausbau und im konstruktiven Holzbau eingesetzt.

Eine Furnierplatte (auch Sperrholzplatte genannt) ist eine Holzplatte, die aus dünnen Holzschichten oder Furnieren besteht, die aufeinander geklebt werden. Diese Furniere werden in der Regel durch Schälen oder Schneiden von Holzstämmen gewonnen, wodurch dünne, gleichmäßige Blätter entstehen. Durch die jeweils kreuzweise ("gesperrt") verleimten Schichten erreichen Furnierholzplatten eine sehr hohe Festigkeit und Dimensionsstabilität im Vergleich zu Vollholzplatten. Dies macht sie in vielen Anwendungen, wie zum Beispiel im Möbelbau, Innenausbau oder bei Tischlerarbeiten, sehr beliebt.

Spanplatten (auch als Spanholz oder Particleboard bezeichnet) sind Holzwerkstoffe, die aus Holzspänen, Sägemehl oder anderen Holzpartikeln hergestellt werden. Diese Partikel werden mit Leim vermischt und unter hohem Druck und Hitze zu Platten gepresst. Die Spanplatte ist weltweit der am häufigsten genutzte Holzwerkstoff.

Spanplatten sind in der Möbelindustrie sehr verbreitet. Sie werden für die Herstellung von Schränken, Regalen, Tischen, Betten und anderen Möbelstücken verwendet. Sie können mit Furnieren, Laminaten oder anderen Oberflächenmaterialien überzogen werden, um eine ästhetisch ansprechende Oberfläche zu erhalten. Im Innenausbau werden Spanplatten für Trennwände, Zwischenwände, Deckenverkleidungen und andere Innenausbauanwendungen verwendet. Auch als Unterboden für Bodenbeläge wie Teppiche oder Laminat werden sie verwendet. Sie können auch als Basis für schwimmende Bodenkonstruktionen dienen.

Je nach Verwendungszweck ist es wichtig, auf die richtige Nutzungsklasse zu achten. P2-Spanplatten (ehemals V20) sind nach EN 312 Norm für ihre ausgezeichnete mechanische Festigkeit und spezifischen Eigenschaften zertifiziert. P2-Spanplatten sind nicht wetterbeständig verleimt und werden als nicht tragende Platten im trockenen Innenbereich eingesetzt. P3-Spanplatten können als nicht tragende Platten auch im Feuchtbereich eingesetzt werden. Die P3-Spanplatte ist auch als Verlegeplatte mit Nut- & Federverbindung erhältlich.

Die MDF-Platte (mitteldichten Faserplatte) besteht wie die Spanplatte, aus Holzpartikeln, die mit Leim vermischt und unter hohem Druck und Hitze zu Platten gepresst werden. Im Gegensatz zur Spanplatte kommen feine Holzfasern anstelle von Spänen zum Einsatz. Dadurch ergibt sich eine höhere Dichte, was die Bruch- und Biegefestigkeit erhöht. Auch die Oberflächenstruktur ist gleichmäßiger, und Schnittkanten sind homogen in der Oberfläche.

Neben der MDF-Platte gibt es auch noch die HDF-Platte (hochdichte Faserplatte). Eine stärkere Verdichtung der Holzfasern führt dazu, dass die HDF-Platten noch robuster sind als die MDF-Platten.

Tischlerplatten (auch als Stabsperrholz oder Stäbchensperrholz bezeichnet) bestehen aus einer Mittellage parallel verleimter Holzstäbe (oder Stäbchen), die oben und unten jeweils mit einem Deckfurnier verleimt sind. Dadurch sind Tischlerplatten extrem dimensionsstabil und bleiben auch unter unterschiedlichen Klimaeinflüssen maßhaltig.

Tischlerplatten sind ideal geeignet zum Furnieren und können mit allen gängigen Holzbearbeitungswerkzeugen wie massivem Holz bearbeitet werden. Tischlerplatten haben trotz ihres relativ geringen Gewichts eine hohe Stabilität und Biegefestigkeit.

Multiplexplatten (auch als MPX bezeichnet) sind Sperrholzplatten, die aus mehreren querverleimnten Furnierlagen bestehen. Die Anzahl der Lagen ist dabei stest ungerade, so dass die beiden Decklagen in die selbe Richtung verlaufen. Dadurch bleiben die Platten auch unter wechselnden Klimaeinflüssen formstabil. In der Regel kommt dabei Schälfurnier aus Birke oder Buche zum Einsatz.

Multiplexplatten sind verzugstabil und hängen auch bei größeren Überhängen nicht durch. Auch Einschraubungen sind in Multiplex Platten äußerst stabil. Sie werden oft im Holzbau für tragende Konstruktionen oder im Fahrzeugbau eingesetzt. Auch für Treppenstufen oder hochbelastbare Verbindungsteile im Holz- und Holzrahmenbau finden sie Einsatz.

Die Siebdruckplatte ist eine Sonderform der Multiplexplatte. Hier werden ebenso wie bei der Multiplexplatte Holzfurniere querverleimt, allerdings werden die beiden Decklagen mit einer Kunstharzbeschichtung versiegelt. Es wird unterschieden zwischen Sieb/Film beschichteten Platten und Film/Film beschichteten Platten. Die Siebdruckplatte Sieb/Film hat eine raue rutschfeste und eine glatte Oberfläche und wird gerne im Fahrzeug-, Treppen- und Bühnenbau eingesetzt. Die beidseitig glatt beschichtete Film/Film Siebruckplatte wird hauptsächlich zur Herstellung von Betonschalungen eingesetzt und daher auch Betonschalungsplatte genannt.